Eingewöhnung

Die Eingewöhnungszeit spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau einer vertrauensvollen Bindung.


Der Übergang in die Tagespflege stellt für das Kind eine große Herausforderung dar, die viel Einfühlungsvermögen erfordert. Es begegnet einer neuen Umgebung und einer bislang unbekannten Person, zu der es eine Bindungsbeziehung aufbauen soll. Darüber hinaus muss sich das Kind an neue Situationen, einen veränderten Tagesablauf und die mehrstündige Trennung von den Eltern gewöhnen. Diese Veränderungen können mit erheblichem Stress verbunden sein.

Daher benötigen wir mindestens vier Wochen für diese wichtige Phase. Dies stellt einen durchschnittlichen Richtwert basierend auf meinen Erfahrungen dar; ich bin mir jedoch bewusst, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat, und möchte diesem individuell Rechnung tragen.

Entscheidend für den Eingewöhnungsprozess sind Sie als Eltern. Nur wenn Sie uns mit einem guten Gefühl und vollem Vertrauen auf diesem Weg begleiten, kann der Prozess erfolgreich verlaufen.

Intensive Vorgespräche sind mir daher sehr wichtig, um möglichst viel über Ihr Kind zu erfahren und Ihnen die Gelegenheit zu geben, mich näher kennenzulernen. Gerne besuche ich Sie im Vorfeld bei Ihnen zu Hause, um den Kindern in einer vertrauten Umgebung zu begegnen. So haben wir die Möglichkeit, uns bereits vor der eigentlichen Eingewöhnung kennenzulernen.


Phase 1 Kennenlernen und Vertrauen bilden.



In den ersten Tagen besuchen Sie mich gemeinsam mit Ihrem Kind für maximal eine Stunde.

Obwohl dieser Zeitraum für uns Erwachsene kurz erscheint, ist er für ein Kleinkind, das mit einer Vielzahl neuer Eindrücke konfrontiert wird, eine erhebliche Herausforderung.

Es ist wichtig, dass Sie zu stets derselben Uhrzeit kommen. Die Räumlichkeiten sind in dieser Anfangsphase konstant gestaltet, und ich biete immer dasselbe erste Spielangebot an. Dadurch kann sich Ihr Kind in Ruhe an die neue Umgebung gewöhnen und eine Routine entwickeln.

Während dieser Zeit spielen wir gemeinsam, wobei Sie in erster Linie die Anlaufstelle und Ansprechpartner für Ihr Kind sind. Ich knüpfe immer wieder Kontakt zu Ihnen und Ihrem Kind und binde mich zunehmend in Ihr Spiel ein. Mit der Zeit übernehmen Sie zunehmend die Rolle, sich aus dem Geschehen zurückzuziehen, um Ihrem Kind die Möglichkeit zu geben, selbstständig zu erkunden und sich an die neue Situation zu gewöhnen.


Phase 2 Rückzug der Bezugsperson

 

Sie haben nun die Aufgabe, sich ganz aus dem Geschehen um Ihr Kind zurückzuziehen.

Wir vereinbaren einen festen Platz, an dem Sie für Ihr Kind jederzeit erreichbar sind, jedoch nicht mehr als aktiver Spielpartner zur Verfügung stehen. Sobald Ihr Kind zunehmend Kontakt zu mir sucht und Interesse an den Interaktionen mit anderen Kindern zeigt, können wir nach wenigen Tagen mit der nächsten Phase des Eingewöhnungsprozesses beginnen.


Phase 3 Trennungsübung


Nach ausführlicher Absprache mit Ihnen über den Verlauf der Eingewöhnung verabschieden Sie sich für eine kurze Zeit von Ihrem Kind, bleiben jedoch in der Nähe des Hauses.

Es ist wichtig, dass Ihr Kind stets darüber informiert wird, wohin Sie gehen und wann Sie zurückkehren werden.

Es ist normal, dass Ihr Kind bei der Verabschiedung weint, da es diese Situation noch nicht kennt und lernen muss, damit umzugehen. Entscheidend ist nicht, dass Ihr Kind bei der Verabschiedung nicht weint, sondern dass es in der Lage ist, sich von mir trösten zu lassen und in ein gemeinsames Spiel zu finden.

Sobald dieser Schritt erfolgreich gemeistert ist, können wir zur letzten Phase des Eingewöhnungsprozesses übergehen.





Phase 4 stundenweise Betreuung/ Stabilisierungsphase



Sie bringen Ihr Kind zu einer zukünftig üblichen Zeit zu mir, verabschieden sich nach kurzer Zeit und vereinbaren eine Abholzeit mit Ihrem Kind.

Ziel dieser Phase ist es, die tägliche Betreuungszeit schrittweise an die Bedürfnisse Ihrer Familie anzupassen, ohne das Kind dabei zu überfordern. Die Betreuung wird folgendermaßen schrittweise gesteigert:

  • Beginnend mit einer vollen Stunde ohne Sie.

  • Anschließend bis zur Mittagsessenszeit.

  • Später erfolgt das gemeinsame Mittagessen.

Erfahrungen zeigen, dass diese Schritte zügig vorankommen. Ein entscheidender Schritt ist der Mittagsschlaf. Erst wenn Ihr Kind alle vorherigen Schritte sicher mit mir bewältigen kann, erfolgt dieser letzte, bedeutende Schritt.

Ihr Kind gilt als eingewöhnt, sobald es den ganzen Tag von mir betreut und umsorgt werden kann, ohne unter der Trennung von Ihnen zu leiden. Jede dieser Phasen wird individuell vereinbart, um den Bedürfnissen Ihres Kindes und Ihrer Familie gerecht zu werden.

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